JUSO fordert das Geld von den zwei reichsten Obwaldnerinnen zurück!

18.08.2021

Die JUSO Obwalden besuchte heute Eva Maria Bucher-Haefner und Christiane Leister, um von ihnen ihr Kapitaleinkommen zurückzufordern, für welches beide nie arbeiten mussten. Dazu warf die JUSO den beiden einen Einzahlungsschein in den Briefkasten. Mit der 99%Initiative, welche am 26. September an die Urne kommt, hat die Schweizer Bevölkerung die Möglichkeit, Kapitaleinkommen der Superreichen angemessen zu besteuern.
Heute Nachmittag besuchten zehn Aktivist*innen den Wohnsitz von Eva Maria BucherHaefner in Sarnen, um ihr dort einen Einzahlungsschein zugunsten der 99% zu übergeben. Als Erbin von 4.5 Milliarden Franken hat Frau Bucher-Haefner ein riesen Vermögen angehäuft, ohne je dafür gearbeitet zu haben. “Damit ist sie keine Ausnahme, sondern ein Regelfall. Massiver Reichtum ist in der Schweiz nicht die Folge von harter Arbeit, sondern von hohen Erbschaften und bestehenden Vermögen, die sich automatisch vermehren”, meint Mirjam Hostetmann, Präsidentin der JUSO Obwalden und ergänzt: “Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung sind Kapitaleinkommen, welche den Reichsten jedes Jahr Milliarden aufs Konto spülen, ohne dass sie dafür einen Finger rühren müssen.” Genau diese Einkommen möchte die 99%-Initiative stärker besteuern und damit diese Entwicklung durchbrechen. Denn die Anhäufung des Reichtums beim reichsten 1% lässt sich nur durch Veränderungen in unserem Steuersystem verhindern und nicht etwa durch freiwillige Almosen, wie es die 5 Millionen Franken von Maria Bucher-Haefner während dem ersten Corona-Shutdown waren, welche sie in Form eines Hilfsfondses an Personen und Organisationen in Obwalden zur Verfügung stellte.
Nach dem ersten Besuch ging die Gruppe weiter zum Haus von Christiane Leister, welche mit ihrem Vermögen zu den 300 reichsten Schweizer*innen zählt. “Die 300 reichsten Menschen in der Schweiz haben nur einen Bruchteil ihres Vermögens selbst erarbeitet. Der Rest davon haben sie entweder leistungslos geerbt oder stammt von den 99%, welche dies entweder für sie erarbeitet oder etwa über Mieten gezahlt haben”, meint Dario Bellwald (Vizepräsident) auf die Frage warum er heute bei dieser Aktion dabei ist.
Das reichste Prozent der Schweizer Bevölkerung besitzt über 40% des Gesamtvermögens, diese Vermögensungleichheit wächst stetig. Dabei konnten die reichsten 300 Personen am meisten profitieren, ihr Vermögen ist mittlerweile auf 707 Milliarden angestiegen - eine Rekordhöhe! “In unserer arbeitsteiligen Wirtschaft ist das Einkommen dieser Personen nie einzig ihr Verdienst”, meint Rebecca Büchi (Vorstandsmitglied), “darum möchten wir mit der 99%-Initiative die Bevölkerung auch an diesem gemeinsam erarbeiteten Reichtum beteiligen.” Es wird offensichtlich, dass die anwesenden Aktivist*innen keineswegs aus Neid oder Hass auf die beiden besuchten Frauen zusammengekommen sind. Vielmehr sind sie angetrieben von der Einsicht, dass Reichtum immer von vielen arbeitenden Menschen erschaffen wird.
“Den Geld arbeitet nicht, aber wir die 99% eben schon”, ergänzt Anna Maria Mathis
(Vorstandsmitglied).