Unsere Nationalratskandidatin Mirjam Hostetmann unterstützt die Klimacharta des Klimastreiks. Ihre ausführlichen Antworten findest du untenstehend:
Erste Forderung: Die Schweiz anerkennt die Klimakatastrophe als zu bewältigende Krise. Sie hat folglich auf diese Krise zu reagieren und die Gesellschaft kompetent darüber zu informieren.
Bei einer Finanzkrise wird nicht lange gezögert, um einen Notstand auszurufen. Aber wenn der Amazonas brennt, die Meeresspiegel steigen und der globale Kollaps immer näher rückt, diskutiert mensch darüber, ob die Ausrufung des Klimanotstandes nötig sei. Wenn wir uns und unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft sichern wollen, müssen wir jetzt handeln. Die Menschheit hatte lange genug Zeit, die Probleme waren bekannt und trotzdem wurde nicht gehandelt. Wirtschaft, Gesellschaft und Politik müssen den Klimawandel als existenzgefährdende Krise wahrnehmen und dementsprechend handeln. Das Klima soll ab jetzt bei jeder wichtigen Entscheidung als entscheidender Faktor beachtet werden. Klimaschädliche Geschäfte müssen gestoppt und verboten werden.
Zweite Forderung: Wir fordern, dass die Schweiz bis 2030 im Inland netto 0 Treibhausgasemissionen ohne Einplanung von Kompensationsrechnologien verursacht. Die netto Treibhausgasemissionen müssen zwischen 1.1.2020 und 1.1.2024 um mindestens 13% pro Jahr sinken, und danach um mindestens 8% pro Jahr sinken bis 1.1.2030. Alle Anteile verstehen sich relativ zu den Emissionen von 2018.
Wir führen ein Leben im Überfluss und dies auf Kosten des Klimas. Diese Ausbeutung muss sofort aufhören, ansonsten werden wir im Jahr 2030 weit von den netto null THG entfernt sein. Dies können wir uns aber nicht leisten. Die Klimaerwärmung ist ein globales Problem, Emissionsrechtehandel ist daher nicht zielführend. Schweizer Konzerne tragen massive Mitschuld an Umweltverbrechen im Ausland. Diese müssen sofort gestoppt und bestraft werden. Wir können nicht mehr in diesem Stil weiterleben, es braucht griffige Massnahmen, damit die Klimakrise eingedämmt werden kann. Dafür berufe ich mich auf unser neues Positionspapier der JUSO Schweiz: «System Change not Climate Change. Was die Schweiz gegen die Klimakrise tun muss» www.bit.ly/33P8mAw . Dieses Papier deckt alle wichtigen Punkte ab, welche beachtet werden müssen.
Dritte Forderung: Wir fordern Klimagerechtigkeit.
Die Bevölkerung und Firmen der Industrienationen sind für den Klimawandel verantwortlich, während Länder wie Ruanda oder Burundi sogar weniger THG ausstossen als ihnen zur Verfügung stehen würde. Der ganze Kontinent Afrika ist nur an 3 Prozent der weltweiten Emissionen beteiligt. Trotzdem werden diese Regionen am stärksten vom Klimawandel betroffen sein. Dasselbe gilt aber auch hierzulande: Grosse Konzerne und unsere Börsen sind für den grossen Teil der Emissionen verantwortlich. Von diesen profitieren Einzelpersonen, welche ein enormes Vermögen haben. Die 99% müssen aber nun die Folgen austragen. Unsere Generation wird am stärksten vom Klimawandel betroffen werden. Es muss also zu einer Umverteilung des Vermögens kommen und dieses muss richtig eingesetzt werden. Fürs Klima und für die 99%.
Klausel: Falls diesen Forderungen im aktuellen System nicht nachgekommen werden kann, braucht es einen Systemwandel.
Wir leben in einem System, in welchem Konzerne mehr Rechte haben als Menschen. Erstgenannte zerstören unsere Umwelt und drängen Menschen in die Armut. Auch die Schweiz profitierte enorm von diesem System. Aber die Rechnung geht nicht auf: Unser Wohlstand beruht auf der Ausbeutung anderer und ist für den Klimawandel verantwortlich. Wir haben die Kontrolle verloren. Greenpeace Schweiz präsentierte dieses Jahr erschreckende Zahlen: Der Schweizer Finanzplatz stösst im Jahr 1100 Mio. CO2 aus, 22 mal mehr als die ganze Schweizer Bevölkerung. Dies passiert auf Grund der "dreckigen" Investitionen, welche die Grossbanken tätigen. Um diese Transaktionen zu stoppen, braucht es eine Veränderung. Wir dürfen uns nicht von den kapitalistischen Unternehmen und Superreichen unterdrücken und bevormunden lassen. Denn bei diesen Geschäften wird das Wohl der Menschheit nicht berücksichtigt. Der Kapitalismus hat uns in diese Misere geführt, aus welcher wir nun herauskommen müssen.
20.09.2019